Soll-Ist-Delta
"Training mit Konzept"

Büchertips


Meine Bücher Top-Ten:

Die Bilder sind mit Amazon resp. dem Verlag verlinkt!
Falls Ihr Rezensionen von anderen Menschen lesen resp. einen Blick ins Buch werfen (ist nicht bei allen Büchern möglich) oder die Bücher käuflich erwerben wollt!

An erster Stelle natürlich mein eigenes Buch, na, ja, eigentlich eher ein Leitfaden ... ich mag halt Informationen "kurz und knackig"!



"Hundetraining mit Konzept"

von Dipl. Ing. Susanne A. Schmitt

 

Ja, ich habe es getan. Ich denke, es war dringend notwendig die Werkzeuge des Projektmanagements auf Tier- resp. Hundetraining zu übertragen.
Nicht umsonst wiederholt Robert E. Bailey in jedem seiner Seminare, dass Verhalten ein "Produkt" ist. Und das nicht in dem Sinne, dass ein Tier auf ein Ding reduziert wird, sondern im positiven Sinne, dass die Leistung des Trainers messbar, nachvollziehbar und anhand "dem letzten Stand der Technik" ausgerichtet sein sollte.
Kein "Pixie-Dust", kein Hokus-Pokus sondern für jeden überprüfbar anhand der gültigen Lerngesetze, die ein verschleiern von Trainingsmethoden unmöglich machen.
Anhand von 5 Schritten beschreibe ich, wie jeder Trainingspläne selber erstellen und sein Tier selber trainieren oder Trainer seines Tieres objektiv "überwachen" kann.


"Lernen und Verhalten"

von James E. Mazur

Mein zweit liebstes Buch unter den wissenschaftlichen Klassikern!
Mazur schafft es, die komplexen, wissenschaftlichen Grundlagen des Lernens in leicht verständlicher Form aufzubereiten. Die vermeintlich trockene Theorie erscheint plötzlich spannend und aufregend. Man spürt ein wenig die Faszination, welche die Entdecker verschiedener lerntheoretischer Ansätze verspürt haben müssen, als sie hinter den Zahlen der Laborergebnisse plötzlich Gesetzmäßigkeiten entdeckten.
Seine "neutzeitlichen" Beispiele helfen die "alten" Lehren anschaulich ins Jetzt zu übertragen.
In einigen Rezensionen zu diesem Buch wird die "mangelnde Tiefe" kritisiert, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Wenn alle zurzeit bekannten Theorien und Ansätze gleichermaßen zu Wort kommen, kann man nur so viel Input liefern, dass die Theorie ansich verständlich wird. Vertiefungen zu jedem einzelnen Thema hätte zu einer mehrbändigen Fortsetzungsreihe geführt.
Es steht ja jedem frei, die hier gewonnenen Erkenntnisse weiter zu vertiefen und die vielen, vielen Quellen, die im Buch benannt werden, zu lesen.

 

"Verstärker Verstehen"

von Viviane Theby

ACHTUNG: Seit Oktober 2018 gibt es eine Neuauflage!
Wichtigste Änderung: Die 100% Regel!

Was der Herr Mazur den Psychologie-Studenten "erzählt", übersetzt Vivane Theby mit ihrem Buch in die Hunde(/Tier)Trainer Sprache. Obwohl eins ihrer "älteren Werke", ist es wegen der zeitlosen Relevanz der Inhalte, immer noch oder immer wieder frisch, egal wann und aus welchem Anlass ich darin schmökere. Wenn man teilweise die hartnäckig anhaltende "alte Schule" auf Hundeplätzen sieht, wird man das Gefühl nicht los, dass es eventuell sogar seiner Zeit weit voraus ist!
Aber so langsam sickert dieses Wissen zu den wichtigsten Personen im Hundetraining => den Hundehaltern, durch. Heutzutage hat jeder die Möglichkeit, durch solche Literatur, sich die Gesetze des Lernens selber zu eröffnen und einen ganz individuellen Weg zu finden, der sich auch noch "gut" anfühlt.
Das Buch wird dabei mit konkreten Umsetzungsbeispielen und dem Hintergrundwissen seinen Beitrag liefern.


"Die Neuropsychologie des Hundes"

von James O'Heare

Klein aber fein!
Das Buch hat nur 70 Seiten inkl. Inhaltsverzeichnis und ist im (~) DIN A 5 Format geschrieben … aber … es ist dafür übersichtlich, schnell zu lesen und beschränkt sich auch "nur" auf die wichtigsten neurochemischen Prozesse. NATÜRLICH gibt es dickere Bücher, aber ich wollte (noch) nicht Medizin studieren sondern mir nur einen Überblick verschaffen. Vor allem, wenn andere Trainer, Ärzte oder Frau "Google" bestimmte Aussagen trifft über das Verhalten eines Tieres und ich denen nicht durch absolute Unwissenheit ausgeliefert sein möchte. Wer mehr mag kann natürlich noch andere resp. weiterführende (wie es immer so schön heißt) Bücher zurate ziehen.
(Einige davon werde/habe ich hier vorstellen/vorgestellt!)
Unsortierte Themenübersicht:
- Das Gehirn
- Limbisches System vs.
Großhirnrinde (Gefühl vs. Kognition)
-
Neurotransmitter (z.B. Dopamin, Adrenalin, Serotonin)
-
Ruhe, Ernährung, Stimulation, Bewegung
-
Stressbewältigungsstrategien im Training
-
Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel
Das Kapitel Medikamente erwähne ich nur der Vollständigkeit halber. Sowas gehört in die Hände von Ärzten vor allem, wenn man bedenkt, dass permanent neue "Dinge" herausgefunden werden und das Buch (meine Ausgabe) von 2014 ist.
Ähnliches gilt für Nahrungsergänzungsmittel.
Natürlich liegt die Verantwortung für das Tier beim Hundebesitzer, die kann mir auch kein Arzt abnehmen, aber man sollte "gut informiert" sein.
Es kann auch nicht schaden, einen Tierarzt zu suchen, der mit dem Hundebesitzer zusammen arbeiten möchte und weniger nur Medikamente gegen Symptome verschreibt!


"Die Abrichtung des Hundes"

individuell und ohne Strafen
unter besonderer Berücksichtigung
des Dienst- und Gebrauchshundes

von Konrad Most


Die Rezension über dieses Buch zu schreiben, ist mir besonders schwer gefallen. Wobei es weniger das Schreiben an sich war, sondern eher die Schwierigkeit es so zu formulieren, dass es auch von weniger fachlich bewanderten Menschen richtig verstanden wird.

Es ist keine Hommage an das Arbeiten mit Stark- und/oder Schwachzwang Methoden, im Gegenteil, es zeigt, wo diese Umsetzungsmethode ihren Ursprung trägt und vor allem, dass es nur eine Seite der Medaille ist!

Ich fand es faszinierend festzustellen, dass I. P. Pavlov 1904 den Nobelpreis für Medizin bekam für seine Arbeiten über die Verdauungsdrüsen, wo er eben mal eben nebenbei die Gesetze der klassischen Konditionierung entdekcte und quasi zeitgleich (1906) Konrad Most seine Tätigkeit als Abrichter und Führer von Polizeihunden begonnen hat. Angeblich ist die 1. Auflage dieses Buchs 1910 entstanden.

Wenn man nun die Erkenntnisse von I. P. Pavlov (und später von B. F. Skinner) mit den Inhalten dieses Buchs vergleicht, ist man überrascht, wie ähnlich, in der Essenz, die Erkenntnisse dieser Herren sind.

Dem folgend erklärt Dr. h. c. Most im 1. Teil des Buches die Prinzipien SEINER "Abrichtelehre". Wie er glaubt, dass Lernen beim Hund funktioniert und warum. Seine Annahmen sind logisch und, wie eingangs bereits erwähnt, ähneln den Erkenntnissen "aus dem Labor". Er spricht von ursprünglichen und stellvertretenden Einwirkungen, von Reizen, Hör- und Sichtzeichen und nicht von "Befehlen", weil diese voraussetzen würden, dass der Hund die Bedeutung der Signale versteht und nicht, wie er glaubt, "lediglich" mit einem Verhalten verknüpft!

Der 2. Teil (2 Seiten!) beinhaltet nur die beiden Anforderungsprofile an die Leistungen eines Schutz- und Fährtenhundes, vermutlich den damaligen (1910-50) Anforderungen entsprechend.

Im 3. Teil wird es dann richtig spannend. Hier wird die Abrichtung verschiedener Verhalten dem damaligen Erkenntnisstand entsprechend(!) beschrieben. Darüber hinaus werden Übungen zum Hinterfragen des Erlernten beschrieben, an denen sich heute noch verschiedene Organisationen (weltweit!) orientieren. Das "Most'sche Kreuz" ist allen professionellen Man-Trailern, ID-Trackern, Fährten- oder Personen-Suchern ein Begriff, natürlich wusste Herr Most damals noch nicht, dass diese Fährtentreue-Prüfung mal nach ihm benannt werden würde.

Das Buch ist ein Klassiker und zeigt, wie Hundetraining ENTSTANDEN ist. Es muss natürlich an die NEUSTEN wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst werden! Aber dies bedeutet nicht, dass auch richtige Erkenntnisse falsch sind, nur weil sie Herr Most ebenfalls so sieht.

Wer sich die Rezensionen auf Amazon anschaut, egal mal zu welcher Ausgabe des Buches, wird verstehen, was ich meine.